FAZIT 2023 - Ein erfolgreiches Börsenjahr ist zu Ende
Das Jahr 2023 war wieder einmal turbulent und von zahlreichen geopolitischen Krisenherden geprägt. Auch sind die Zinsen rund 15 Jahre nach der Finanzkrise im Jahr 2023 nun zwangsläufig doch zurückgekehrt. Nach einer Serie von Zinserhöhungen der Notenbanken in den USA und in Europa ist das Geld 2023 wieder teuer geworden. Das bekamen nicht nur nahezu alle privaten Haushalte und allen voran Häuselbauer schmerzlich zu spüren, sondern auch Unternehmen leiden unter dem enormen Kostendruck. Inflationsbedingt hohe Lohnabschlüsse drückten zusätzlich auf die Stimmung in der Wirtschaft. Trotz der Rückkehr der Zinsen hatten alleine Aktien (-Fonds-) anleger*innen 2023 die Chance, ungeachtet der sehr hohen Inflationsraten reale Vermögensverluste zu vermeiden und ihre wertvollen Ersparnisse vor hohen Kaufkraftverlusten zu schützen, die das große Heer der Sparbuchbesitzer*innen stillschweigend erleiden mussten.
Die zunehmende Dominanz der „Magnificent Seven“
Allen Störfaktoren zum Trotz hat der Dax nämlich fast 20 Prozent an Wert gewonnen und erreichte Ende des Jahres sogar neue Rekordstände. Auch in den USA legte der technologielastige Nasdaq-Index sogar um über 40 Prozent und der marktbreite S&P 500 - der Index bestehend aus den 500 wichtigsten börsenotierten Unternehmen der USA - legte auch eine Performance von fast 20 Prozent hin. Besonders bemerkenswert war dabei, dass die Aktien von nur 7 Technologieriesen fast 80 Prozent der gesamten Kursgewinne des S&P 500 beisteuerten. Diese unglaubliche Dominanz zeigt, welchen Stellenwert diese Unternehmen mittlerweile auch für unseren Alltag haben. Gemeint sind damit die sogenannten „Magnificent Seven“ (auch „Mag 7“), das sind die Aktien von
1. Meta (2021 wurde Facebook zu Meta),
2. Apple,
3. Microsoft,
4. Alphabet (2015 entstand im Zuge einer Umstrukturierung Alphabet als Dachgesellschaft von Google),
5. Amazon,
6. Nvidia,
7. Tesla.
Ohne die Kursgewinne der Mag 7 hätte der S&P 500 nur drei Prozent zugelegt. Damit stellen die Mag 7 die anderen 493 Titel deutlich in den Schatten. Ein weiteres Faktum macht die Dominanz der Mag 7 noch sichtbarer: unglaublich, aber die genannten 7 Technologieriesen machen 30 Prozent der gesamten Börsenkapitalisierung aller US-Aktien aus!
In eigener Sache
2023 ist aber auch das Gründungsjahr von finconaut. Ein Rückschlag für die Umsetzung von finconaut war mein Sportunfall im Herbst. 5 Wochen Liegegips und die anschließende Rehabilitation waren unvorhersehbar und haben meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch genommen. Die Umsetzung des Projekts finconaut musste deshalb leider etwas zurückgestellt werden. Aber jetzt bin ich wieder „der Alte“ und voller Tatendrang zurück. Ich werde nicht nur neue Blogbeiträge verfassen, sondern die finconaut-Community auch mit einer neuen weiteren „Service-Idee“ noch effektiver unterstützen. Dadurch hoffe ich zur erfolgreichen Realisierung eurer Ziele einen noch wirkungsvolleren Beitrag leisten zu können. Über das neu geplante Service - nämlich ein kostengünstiger E-Mail-Kurs zur Stärkung der Finanzkompetenz - werde ich in Kürze berichten und das Service auf der finconaut-Homepage´ unter dem Menüpunkt „Services“ für alle Interessent*innen genau beschreiben.
Störfaktoren des Jahres 2023
Das Börsenjahr 2023 war ein besonders erfolgreiches - trotz der großen Zahl an geld- und geopolitischer Störfeuern. Zur Erinnerung:
Das dominante Thema Zinsentwicklung
Die allgegenwärtige Klimakrise
Die geopolitischen Krisenherde, um hier nur Ukraine, Taiwan und den Nahen Osten zu nennen
Die Energiekrise in Europa
Die wiederaufgeflammte Bankenkrise ausgehend von den amerikanischen Regionalbanken
Die Immobilienkrise in China
Vulnerable Lieferketten (man denke nur an die Ukraine, den Suezkanal und das Rote Meer)
Die Rekordinflation und eine Serie von Zinserhöhungen in den USA und Europa (normalerweise zwar gut für Sparer*innen, aber Gift für Aktienanleger*innen)
Die inflationsbedingt hohen Lohnabschlüsse als Kostentreiber für Unternehmen. Sie erhöhen auch die Gefahr der Entstehung einer gefürchteten inflationstreibenden Lohn-/Preis-Spirale.
Ein stotternder Wirtschaftsmotor (und gesenkte Wachstumsprognosen nicht nur in Europa).
Krisen gehören zum Geschäft
2023 hat es einmal mehr deutlich gemacht: mit guter strategischer Vorbereitung ist es möglich, von herausfordernden Krisenjahren sogar zu profitieren. Das vergangene Jahr war trotz vieler Krisenherde und stark steigender Zinsen ein außerordentlich gutes Jahr für Aktien und Aktienfonds als Anlageklasse.
Krisen gehören heute leider zum Geschäft. Sie betreffen uns alle. Es ist unmöglich, ihnen zu entkommen. Deshalb müssen wir lernen, den Stier bei den Hörnern zu packen, um langfristig erfolgreich zu sein. Wir müssen lernen mit Krisen konstruktiv umzugehen, indem wir sie in unsere Überlegungen einbeziehen, sie nüchtern analysieren und uns strategisch darauf vorbereiten. Die Angst vor Krisen darf uns als Anleger nicht lähmen und nicht mutlos machen. Das hat Corona gezeigt, genauso wie der Ukraine-Krieg, der Gaza-Konflikt und die Teuerungswelle.
⚠️Mehr zu diesen und weiteren Überlegungen kannst du im neuen Blogbeitrag „Krisen managen“ nachlesen, der bald im März hier veröffentlicht wird.
Wer sich 2023 entschlossen hat, das Vorgehensmodell von finconaut zum Vorbild zu nehmen, konnte im vergangenen Jahr trotz zahlreicher Krisenherde überdurchschnittliche Anlageerfolge erzielen, und manche haben es 2023 sogar geschafft, einen zusätzlichen Renditepolster für unsichere Zeiten aufzubauen. Damit ist es gegen die Prognosen vieler Weltuntergangspropheten gelungen, trotz sehr hoher Inflation die Kaufkraft zu erhalten und die hart erarbeiteten Ersparnisse vor der Teuerungswelle zu schützen.
Du warst 2023 noch nicht dabei? Kein Problem. Jetzt bist Du hier. Du bist bei finconaut goldrichtig gelandet. Interesse und Problembewusstsein sind nämlich wichtige erste Schritte zum Erfolg. Das hat dich offensichtlich hierher geführt. Bleib jetzt einfach konsequent dran und lass dich durch finconaut inspirieren. Nutzen wir ab jetzt gemeinsam die Chancen, die die Zukunft bietet und werden wir gemeinsam erfolgreicher und krisenfester. Damit kommst Du der Verwirklichung deiner Ziele einen wichtigen Schritt näher!
Die Analyse und gemeinsame Reflexion der Erfolgstreiber 2023 kann uns wertvolle Hinweise und Ansatzpunkte für eine erfolgversprechende strategische Positionierung für die Zukunft liefern. Natürlich ist jede Entscheidung die Zukunft betreffend mit Unsicherheit und Risiken behaftet. Das ist so und liegt nicht in unserer Macht. Was wir aber aktiv zur Optimierung unsere Erfolgswahrscheinlichkeit beitragen können ist in aller Ruhe zur Orientierung eine plausible Arbeitshypothese zu erarbeiten und diese regelmäßig auf ihre Gültigkeit zu überprüfen und gegebenenfalls zu adaptieren. Das wird uns wie ein Kompass dabei helfen, uns in der täglichen Informationsflut besser zurechtzufinden. Darüber hinaus wird es uns damit gelingen, unsere Emotionen in unsicheren Situationen leichter zu kontrollieren und als Ergebnis unsere Trefferwahrscheinlichkeit und Entscheidungsqualität zu verbessern.
Welche Schlüsse können wir also aus der Analyse des Börsenjahres 2023 für die Zukunft ziehen?
An den oben genannten „Mag 7“ als Basisinvestment kommt man also sowohl als Anleger*in, wie auch als Kund*in kaum noch vorbei. Sie dominieren mittlerweile nicht nur die Performance wichtiger Indizes und Fonds, sondern sie sind aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Ein wichtiger Kurstreiber für Microsoft, Nvidia, Alphabet & Co war 2023 zweifellos der Boom des Themas Künstliche Intelligenz, das mit dem Release von ChatGPT3 enorm an Fahrt aufgenommen hat. Die „Mag 7“ sind groß und innovationsstark genug, um solche Technologietrends an vorderster Front zu bedienen und sich ihre dominante Stellung auch nicht so schnell streitig machen zu lassen. Auf die „Mag 7“ und Technologiewerte sowie auf Megatrends wie Künstliche Intelligenz und Big Data zu setzen scheint somit nicht nur 2023, sondern auch langfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgversprechend zu sein.
An der Börse wird die Zukunft gehandelt. Die Kurse spiegeln die Erwartungen der Anleger in ca. 6 Monaten wider und sind eben kein Spiegel der Gegenwart. In der Gegenwart sind die „Markterwartungen“ längst eingepreist. Man muss also vorausdenken, um an der Börse nachhaltig erfolgreicher zu sein. Sonst erleidet man das Schicksal vieler Kleinanleger und man läuft ständig den Kursen und Nachrichten hinterher. Diesen Umstand spiegeln auch alte Börsenweisheiten wider wie z.B. „Kaufen wenn die Kanonen donnern“ oder „Sell on good News“. Gegen den Strom schwimmen kann nur, wer vorausdenkt und sich zeitgerecht eine Meinung gebildet hat. Da fällt mir eine weitere Weisheit ein, „Das Glück begünstigt den vorbereiteten Geist“. Wer gut vorbereitet ist, ist auf Glück vielleicht sogar überhaupt nicht mehr angewiesen.
• Es besteht ein Zusammenhang zwischen Risiko und Chance. Je höher die Rendite sein soll, desto höher ist das Risiko, das man eingehen muss. Das Rendite-/Risiko-Verhältnis kann man aber optimieren. Der schlimmste Fehler ist renditeloses Risiko zu tragen.
• Auf Megatrends zu setzen macht beispielsweise aus verschiedenen Gründen Sinn. Unternehmen, die einen Megatrend bedienen, profitieren von einer stabilen trendbedingten Sonderkonjunktur, die wiederum das Geschäftsmodell vor den Schwankungen der allgemeinen Konjunkturlage schützt. Das bedeutet jedoch nicht, dass nicht auch solche Unternehmen von einer allgemeinen Markthysterie in einer Krisensituation erfasst und von allgemeinen Kursverlusten angesteckt werde können. Aber die Rückschläge sind kürzer und weniger heftig. Sie stellen für vorbereitete Anleger eher strategische Einstiegschancen dar, denn die Kurse dieser Unternehmen erholen sich schneller und sie gehen oft sogar gestärkt aus Krisen hervor (wie es aktuell z.B. aufgrund Corona, Klimawandel und KI bei den „Mag 7“ zu beobachten ist). Das kann nicht nur die Rendite des eigenen Portfolios stabilisieren und krisenfester machen. Es eröffnet für den vorbereiteten Geist lukrative Chancen und schützt vor Renditekillern wie „Panikverkäufen“ - und die nächste Krise und Marktpanik kommt bestimmt.
• Ein Portfolio muss zur Anlegerpersönlichkeit passen. Das spart Zeit und Nerven und schützt vor emotionalem Aktionismus. Dazu gehört nicht nur die richtige Wahl der Trends, sondern auch die Wahl der richtigen Anlageklasse. Weitere Stichworte im Zusammenhang mit der Entscheidung der Portfoliostruktur: Die Höhe der Cashreserve und der Anteil von Sparguthaben an der Gesamtveranlagung, gemanagte Fonds, ETFs, Aktien, Anleihen, Immobilien, Kryptowährungen (z.B. Bitcoin) oder die angemessene Beimischung von Edelmetallen wie Gold und Silber als Krisenversicherung.
• Die hohe Inflation hat auch für eine bewusstere Unterscheidung zwischen “realen“ und „nominellen“ Zinsen oder Renditen sensibilisiert. Mit einer Lohnerhöhung von z.B. 5% kann man nach Abzug der Inflation (wegen stark gestiegener Preise) real sogar „ärmer“ sein als vor der Lohnerhöhung. Mit einem Zinssatz von 2-3% am Sparbuch verhält es sich gleich: Bei einer Sparbuchverzinsung von beispielsweise 2 bis 3% haben unsere Ersparnisse bei der Inflation des Jahres 2023 bis zu 7% an Wert verloren: denn auch wenn am Sparbuch nominell derselbe Betrag (inklusive Zinsen) steht, bekommst du wegen der gestiegenen Preise weniger für denselben Geldbetrag. Man muss also von der Rendite die Inflationsrate abziehen, um den realen Vermögenszuwachs bzw. -verlust zu erkennen.
• Die Entwicklung des Goldpreises könnte bei sinkenden Zinsen und unruhiger geopolitischer Gemengelage 2024 auch positive Rahmenbedingungen erwarten. Zudem ist Gold als risikostrategische Portfoliobeimischung grundsätzlich interessant.
• Neben dem Megatrend Digitalisierung mit den Subtrends Künstliche Intelligenz, E-Commerce, bargeldloses Zahlen, Cloud-Services oder Big Data gibt es natürlich weitere Entwicklungen und Trends unserer Zeit, die für Anleger*innen von Bedeutung sind oder in Zukunft werden könnten, wie beispielsweise
• Der Klimawandel mit Subtrends wie „Green-Tech“; Infrastruktur oder Trinkwasser wird zum knappen Gut
• Die demographische Entwicklung mit Subtrends wie Medizintechnik, Biotechnologie, Pharma
• Für Versicherungen eröffnen sich wohl aus beiden Megatrends interessante neue Geschäftschancen und Märkte.
⚠️Mehr zu diesen und weiteren Überlegungen kannst du im neuen Blogbeitrag „Ausblick auf das Börsenjahr 2024“ nachlesen, der bald Anfang März hier veröffentlicht wird.
Möglicherweise können wir finconauten durch eine logische Reflexion der Vergangenheit auch 2024 wieder gemeinsam den Grundstein für unsere Anlageerfolge legen und in einem Jahr wieder so zufrieden zurückblicken.
Nicht vergessen:
Beherrsche deine Emotionen, denn Angst und Gier sind die allerschlechtesten Berater!