Vorsorgen mit 40
Die 40-Jährigen von heute sind eine inspirierende Gruppe von Menschen. Sie betrachten das Leben bereits reflektiert, mit einem Augenzwinkern und der nötigen Distanz. Wer heute um die 40 Jahre alt ist, sieht seine Lebensziele schon klarer. Diese Altersgruppe ist reifer geworden, hat Erfahrungen gesammelt. Sie haben ein Verständnis dafür entwickelt, wer sie sind und was sie im Leben erreichen wollen. Sie schätzen ihre Beziehungen, verfolgen ihre Ziele mit Entschlossenheit und sind bereit, sich neuen Herausforderungen zu stellen.
Die 40er sind ein Lebensabschnitt des Wachstums, der Stabilität und der Entdeckung neuer Möglichkeiten. Geld ist ein Thema – entweder das, das man hat oder das, das man eben nicht hat. Höchste Zeit also, sich dem Thema zu stellen und sein Verhältnis zum Geld zu klären. Schließlich ist es ein zweischneidiges Schwert. Jean-Jacques Rousseau stellte fest:
„Das Geld, das man hat, verhilft uns zu Freiheit – das Geld, dem man nachjagt, macht uns zu Knechten.“
Dem britischen Schriftsteller Aldous Leonard Huxley wird folgendes Zitat zugeschrieben:
„Wirklich genießen kann man nur das Geld, das man mühsam verdient hat. Wenn man es aber mühsam verdient, hat man keine Zeit, es zu genießen.“
Vergiss bei der pragmatischen Klärung Deiner Haltung zum Geld nicht, dass es ganz nüchtern betrachtet nur zwei Alternativen gibt: Entweder wir arbeiten für Geld oder das Geld arbeitet für uns. Wenn Du die Chance nicht nutzt, Dich rechtzeitig mit Vorsorge und Veranlagung zu beschäftigen, dann bleibt Dir wohl nur ein langes Arbeitsleben lang 40 Wochenstunden zu arbeiten und/oder bescheiden zu leben.
Hat man für sich eine gesunde pragmatische Einstellung zum Geld gefunden, dann sollte man gerade in den guten Zeiten im Leben einmal bewusst innehalten und weiter nach vorne blicken. Im Leben geht es nicht immer bergauf. Deshalb ist das ein guter Zeitpunkt, um sich mit seiner bisherigen finanziellen Vorsorge und mit den künftigen finanziellen Zielen kritisch auseinanderzusetzen und sich auch für Rückschläge zu rüsten. Es ist in den 40ern auch schon besser absehbar, ob sich später im Ruhestand eine Einkommenslücke auftun könnte. Eines ist niemals falsch: nämlich die Vorsorge rechtzeitig auf eine solide Basis zu stellen. Solide Basis bedeutet eine systematische Vorsorge mit Plan und Strategie. Dabei solltest Du bewusst auch Deine finanzielle Widerstandsfähigkeit und Krisenfestigkeit im Auge haben und Dich auch für Rückschläge rüsten. Wer mit 40 mitten im Leben steht, sollte auch seine finanzielle Zukunft nicht dem Zufall oder Glück überlassen. Nicht vergessen: „Gewinnen fängt mit Beginnen an.“
Jede Lebensphase hat andere Vorsorgeprioritäten
Wenn ich mich für das Jahrzehnt der 40er-Jahre im Leben auf ein Anlage-Motto festlegen muss, dann auf folgendes: „Es ist Zeit für Vorsorge mit Plan und Strategie.“
Wir wünschen uns doch alle ein sorgenfreies und selbstbestimmten Leben und natürlich wollen wir das schon Erreichte abzusichern und krisenfest machen. Mit steigendem Lebensalter verkürzt sich der Anlagehorizont und mit abnehmendem Anlagehorizont verlagern sich die Prioritäten und Notwendigkeiten der Vorsorge. Während man in seinen 30er-Jahren noch am Beginn der Vermögensaufbauphase steht, ist man in den 40er-Jahren schon mitten drin. Aus „nice to have“ wird langsam „need to have“, wie man heute wohl sagen würde.
Gewinnen fängt mit Beginnen an, deshalb ist es jetzt an der Zeit, den Nutzen einer systematischen Vorsorge mit Plan und Strategie nicht nur zu erkennen, sondern auch danach zu handeln. Wenn Du es nicht schon tust, dann gehe es jetzt systematischer an. Das Ziel „sorgenfreies und selbstbestimmtes Leben“ soll schließlich nicht nur ein schöner Wunsch bleiben, sondern soll Wirklichkeit werden.
Die 40-Jährigen sind eine faszinierende Altersgruppe, die bereits viele Höhen und Tiefen erlebt hat. Menschen in diesem Alter mussten bereits einige wichtige Lebensentscheidungen treffen und haben dabei wichtige Erfahrungen gesammelt. Sie sind im Beruf etabliert, haben vielleicht schon eine Familie gegründet und vielleicht auch schon eine Immobilie erworben. Sie haben eine gewisse Stabilität erreicht und eine solide Basis an Erfahrungs- und Fachwissen aufgebaut. Dieses Wissen hilft ihnen nicht nur ihre Karriere voranzutreiben, sondern auch ihre Vorsorge-Ziele mit Entschlossenheit zu verfolgen. Beziehungen spielen generell in diesem Lebensabschnitt eine zentrale Rolle. Möglicherweise haben viele auch Partner oder Kinder, die in die Überlegungen einbezogen werden müssen.
Mit der Lebenserfahrung haben sie auch bereits eine gewisse Gelassenheit entwickelt, die ihnen dabei hilft, sich neuen Herausforderungen mit Zuversicht und Selbstvertrauen zu stellen. Das hilft Dir auch dabei, Prioritäten besser zu definieren und Dich auf das zu konzentrieren, was Dir wirklich wichtig ist.
Diese Haltung macht offen für neue Möglichkeiten und bereit, neue Wege einzuschlagen, um sich weiterzuentwickeln.
Die 40er sind eine gute Zeit im Leben. Gerade deshalb ist es wichtig einmal bewußt innezuhalten und weiter nach vorne zu blicken. Ein guter Zeitpunkt im Leben, um Dich mit Deiner bisherigen finanziellen Vorsorge und Deinen künftigen Zielen zu beschäftigen. Hast Du erst einmal begonnen, bewusster an Deine Zukunft zu denken und für Dein spätere Leben zu planen, kommst Du schnell zur Erkenntnis, dass man dieses zentrale Thema nicht einfach dem Zufall oder Glück überlassen kann. Es gilt also, Deine Vorsorge rechtzeitig zielorientiert mit Plan und Strategie zu betreiben.
Realitätscheck
Es ist sehr hilfreich, die systematische Planung Deiner Vorsorge damit zu beginnen, Dir ein realistisches Bild Deiner eigenen Situation zu verschaffen. Dazu gehört es, einen Überblick über die bereits vorhandenen privaten, betrieblichen und/oder staatlichen Vorsorgeinstrumente zu haben. So bekommst Du ein Bewusstsein dafür, was Du an regelmäßigen Einkommen im Alter aktuell tatsächlich zu erwarten kannst und ob es noch eine Versorgungslücke gibt. Die meisten Menschen haben gar keine genaue Vorstellung davon, wie hoch ihre staatliche Pension voraussichtlich sein wird und wie erfolgreich die bisherige private oder betriebliche Vorsorge eigentlich ist. In Österreich lohnt sich dazu beispielsweise ein Blick in das bei der PVA für alle Beitragszahler*innen eingerichtete Pensionskonto. Dort findet man auch eine hilfreiche Hochrechnung, was man bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen aus der staatlichen Rente ab dem Pensionsantrittsalter (derzeit 65) realistisch erwarten darf. Schließlich kann man sich auf der Homepage der PV auch darüber informieren, mit welchen Abschlägen man rechnen muss, wenn man selbstbestimmt über einen früheren Rentenantritt entscheiden möchte bzw. ob das überhaupt für Deinen Jahrgang diese Möglichkeit überhaupt noch gibt.
Das Ziel ist, rechtzeitig eine realistische Vorstellung davon zu haben, wie groß die Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit tatsächlich sein könnte, um noch genug Zeit zum Gegensteuern zu haben. Die mögliche Versorgungslücke ist dann ein guter Startpunkt für eine zielorientierte und systematische Planung der Altersvorsorge. Jetzt gibt es noch genug Zeit und Gestaltungsspielraum für die Lösung. Gratulation, Du bist am besten Weg! Die finanzielle Absicherung Deiner Zukunft oder die Deiner Familie sind jetzt nicht mehr dem Zufall oder Glück überlassen.
✅Überblick verschafft und Realitätscheck durchgeführt
Strategie und Ziel-Veranlagungsmix
Wenn Du Dein Ziel kennst und vor Augen hast, ist der Anfang gemacht. Alleine schon damit hast Du die Realisierungschancen enorm erhöht. Nun kannst Du Dich in aller Ruhe dem nächsten logischen Schritt zuwenden. Um durch ein zielorientiertes Vorgehen die Erfolgswahrscheinlichkeit und Wirksamkeit Deiner Vorsorgeaktivitäten entscheidend zu verbessern, ist es wichtig den Weg jetzt konkreter zu planen. Dazu dient eine Strategie und eine Ziel-Portfolioaufteilung. Beides gemeinsam bilden dann den systematischen Orientierungsrahmen/das “Navi“ für die Umsetzung Deiner Vorsorgeziele. Am Ende hast Du Dich durch ein systematisches Vorgehen von Glück und Zufall unabhängig gemacht. Du hast die Grundlagen geschaffen, um Dein Ziel nun alleine mit Konsequenz und Disziplin erreichen zu können.
Um die passende Strategie und Deinen optimalen Portfolioaufteilung zu finden, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
· Du kannst Deine eigenen Erfahrungen sammeln.
· Du kannst Dich im finconaut-Blog oder in anderer einschlägiger Literatur oder Zeitschriften nachlesen und Dich informieren und so sukzessive Deine Finanzkompetenz stärken.
· Du kannst aber auch vom Erfahrungswissen und der Finanzkompetenz anderer profitieren und Dir individuelle Unterstützung in einem persönliches Mentoring- oder Coaching-Gespräch holen. Das ist einfach und mit Sicherheit der effizienteste und schnellste Weg zum Ergebnis.
Was ist mit einem maßgeschneidertem Ziel-Veranlagungsmix bzw. Ziel-Portfolioaufteilung gemeint?
Das Wichtigste zuerst: Die Systematisierung der Vorsorge verfolgt zwei Ziele:
1. Definiere klare, nachvollziehbare Regeln und handle konsequent danach („walk the talk“)
2. Verbessere die Qualität Deiner Anlageentscheidungen, indem Du Deine Entscheidungskriterien transparent machst.
Alles was hier zu Strategie und Veranlagungsmix gesagt wird, folgt auch letztendlich dieser Zielsetzung als roter Faden.
Die Strategie gibt den Rahmen vor, d. h. wie Dein Vorsorgeziel genau lautet und in welchem Zeitrahmen Du es zu erreichen planst. In der Strategie legst Du auch für Dich fest, in welche Anlageinstrumenten Du beispielsweise nicht investieren möchtest (vielleicht Rüstungsindustrien oder Atomkraft) oder an welche Megatrends Du glaubst und jedenfalls investieren möchtest (vielleicht Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Wasser, Recycling oder Erneuerbare Energie). Sind die strategischen Themen gefunden, die nicht nur nachhaltig aussichtsreich sind, sondern mit denen Du Dich auch persönlich wohlfühlst, dann gilt es im nächsten Schritt einen für Dich passenden Ziel-Veranlagungsmix zu finden. Dabei ist auf eine angemessene Risikostreuung zu achten und eine für Dich passende Liquiditätsreserve für unvorhergesehene Ausgaben zu achten. Ein gut gewählter Ziel-Veranlagungsmix berücksichtigt also nicht nur die bei Deinem Anlagehorizont und Deiner möglichen Sparrate zur Zielerreichung notwendige Rendite, sondern berücksichtigt auch eine risikopolitisch sinnvolle Diversifikation sowie Deine Risikopräferenz und Deine Finanzkompetenz. Mit anderen Worten ist die Mischung dann gut gewählt, wenn sie zu Dir und Deiner Persönlichkeit passt, Deine Ziele berücksichtigt und auf einer realistischen Chancen- und Risikoabwägung basiert.
Zur Veranschaulichung und Erklärung ein Beispiel, wie so ein Ziel-Veranlagungsmix konkret ausschauen könnte:
· 20% Liquidität > Produkt-Universum: Taggeld, Cash Empfehlung > etwa 5 Netto-Monatsgehälter als eiserne Barreserve für ungeplante kurzfristige Ausgaben
· 5-10% Zinsprodukte > Produkt-Universum: Festgeld, Anleihen, Fonds, … Die ersten beiden Positionen beinhalten auch eine nutzbare Reserve für Investments für besondere Situationen
· 65 % Substanzwerte > Produkt-Universum: Fonds, ETF, Aktien, Zertifikate, …
· 5-10% Edelmetalle > Produkt-Universum: Fonds, ETC, Gold, Minenaktien, …
Die Strategie und der Ziel-Veranlagungsmix bilden gemeinsam nun Deinen Orientierungsrahmen für die Umsetzung.
Universelle Verhaltensregeln
Es gibt universelle Verhaltensregeln, die die Erfolgswahrscheinlichkeit bei der Umsetzung enorm erhöhen. Drei davon möchte ich hier kurz ansprechen und nicht nur den 40er zu Unterstützung mit auf dem Weg gebe:
1. Das „Wisse, warum du etwas besitzt-Prinzip“
Es ist wichtig sich selbst zu fragen, was die Motivation ist, eine bestimmte Aktie, einen bestimmten Fonds in sein Portfolio aufzunehmen. Warum habe ich mich trotz Alternativen genau für diese Investition entschieden.
Was verspreche ich mir beispielsweise von der Aktie des Unternehmens X - ist das Management besser als beim Wettbewerber Y, die Bilanz solider oder das Geschäftsmodell zukunftsträchtiger?
Oder ziele ich auf das aktuelle Momentum im Kurs ab? D.h. kaufe ich, weil gerade alle kaufen, oder weil der Nachbar mit seinem „Geheimtipp“ dieses Mal richtig liegen muss?
Vor jeder Investition beantworte Dir selbst drei Fragen:
1. Warum kaufe ich und was erwarte ich?
2. Wie und wie oft prüfe ich meine Investmentannahmen auf ihre Gültigkeit?
3. Wann verkaufe ich?
Wenn Du Dich zwingst Käufe und Verkäufe vor Dir selbst zu argumentieren, schütze Du Dich selbst vor aktionistischen Käufen und Verkäufen. Du brauchst aber die Disziplin, Dich auch an Deine selbst auferlegte Regel zu halten. So nimmst Du renditefressenden Emotionen wie Gier und Angst die Macht und verbesserst. Deine Entscheidungsqualität und Trefferwahrscheinlichkeit.
Der absolute Preis bzw., Kurs alleine ist kein geeignetes Kriterium, ob man investiert oder investiert bleibt. Eine Aktie ist nie billig oder teuer. Der aktuelle Kurs alleine ist nicht entscheidungsrelevant. Alles was zählt, ist, ob es gute Argumente dafür gibt, dass der Kurs am Ende des Anlagehorizonts höher oder niedriger liegt als aktuell. Du musst trainieren Dich dazu zu erziehen, nicht Opfer Deines diffusen Bauchgefühls oder von „Wishful Thinking“ zu werden. Es gilt die Devise: Besser teuer zu kaufen und noch teurer zu verkaufen als billig zu kaufen und noch billiger zu verkaufen. Wenn einem ein Investment billig erscheint, neigt man dazu nur nach Bestätigung seiner Annahme zu suchen und Warnsignale stur auszublenden. In der Verhaltenspsychologie bezeichnet man diese typische Neigung zur Verzerrung in der eigenen Wahrnehmung „Confirmation Bias“. Wir sind alle anfällig für solche Urteilsfehler. Man kann sich nur durch Bewusstsein für das Phänomen und mit Verhaltensregeln bestmöglich dagegen schützen. Konsequenz und Disziplin entscheiden dann über den nachhaltigen Erfolg.
2. Das „3-Schritte-Prinzip“
Perfektes Market Timing ist eine Illusion und reine Glückssache. Davon muss man sich lösen. Wir wollen uns vom Zufall unabhängig machen und mit Disziplin planbaren Erfolg sichern.
An den Kapitalmärkten kann alles passieren, auch das Gegenteil von dem, dass du erwartest. Niemand kennt die Zukunft. An der Börse wird aber die Zukunft gehandelt. Jede Anlageentscheidung ist daher eine Entscheidung unter Unsicherheit. Irren ist menschlich und es gehört zum Geschäft. Niemand kann immer richtig liegen. Der Anspruch ist öfter richtig als falsch zu liegen (Trefferwahrscheinlichkeit), Fehler schnell zu erkennen und dann schnell, konsequent und uneitel zu handeln, um den Schaden möglichst gering zu halten („fail fast but small“). Wenn du überzeugt bist, dann steige ein, egal wo der aktuelle Kurs steht. Es geht nur darum, wie die Chancen stehen, dass er beim Verkauf höher steht. Spekuliere nicht auf den „optimalen“ Einstiegszeitpunkt. Statt zu warten und auf dein Glück zu hoffen, handle lieber und steige immer schrittweise ein, dann hast du die besten Chancen gute durchschnittlichen Einstiegskurse zu erzielen. So bist du dabei und verschießt nie gleich dein ganzes Pulver. Stellst damit aber auch sicher, dass du dem Kurs ewig nachläufst und am Ende gar nicht oder sehr teuer kaufst.
Es gibt keinen „teuren“ oder „billigen“ Preis – alles was wirklich interessant ist, ist der Preis am Ende des Anlagehorizonts. Mache es dir zum Prinzip, bei Kaufentscheidungen einen Betrag zu definieren, mit dem du insgesamt auf ein Investment setzen möchtest. Du kannst das Risiko kontrollieren, indem du diesen Betrag durch zwei oder besser drei dividierst und schrittweise einsteigst:
1. Initialposition – ca. 1/3 der geplanten Gesamtposition
2. Zukauf – wenn sich Annahmen/Trend bestätigen, kann man die Position weiter aufstocken
3. Nachkauf – die eiserne Reserve für günstige Nachkaufchancen bei Rücksetzern oder allgemeinen Marktverwerfungen
Das Ergebnis der Geduld und Disziplin ist dann ein guter durchschnittlicher Einstiegskurs mit kontrolliertem Risiko.
3. Beherrsche Deine Emotionen
Es geht darum, Deine Emotionen zu kontrollieren, indem Du konsequent Deinen festgelegten Prinzipien folgst. Erinnere Dich: Die Systematisierung der Vorsorge verfolgt zwei Ziele:
1. Definiere klare, nachvollziehbare Regeln und handle konsequent danach („walk the talk“)
2. Verbessere die Qualität Deiner Anlageentscheidungen, indem Du Deine Entscheidungskriterien transparent machst.
Auch die beiden oben vorgestellten Beispiel-Prinzipien sowie eine definierte Strategie und Ziel-Veranlagungsmix dienen genau dieser übergeordneten Zielsetzung: All das soll Dir dabei helfen, Entscheidungen rational und frei von Emotionen zu treffen. Gier und Angst sind sehr schlechte Berater. Die Börsenpsychologie kennt neben Gier und Panik weitere emotionale Fallen für Anleger die in weiteren Blogs noch später behandelt werden. Emotionen sind ein ganz entscheidender Risikofaktor und Renditekiller. Um nachhaltigen Erfolg zu haben, solltest Du Dich daher erst mal mit Deiner Gefühlswelt beschäftigen. Emotionsgesteuert und ohne Geduld und Disziplin ist es sehr schwer, bei der Veranlagung nachhaltig Erfolg zu haben.
Das zu wissen alleine, schützt aber noch nicht. In heißen Marktsituationen nicht emotional zu werden, verlangt enorme Kraft. Häufig gelingt es deshalb nur, sich vor Urteilsfehlern wirkungsvoll zu schützen, wenn man sich, mit geeigneten Techniken, vor sich selbst schützt.
Versuche beispielsweise bei heftigen Kursabschlägen nicht in Panik zu verfallen und die Nerven zu verlieren. Mir ist klar; dass das leichter gesagt ist, als getan. Statt aktionistisch um jeden Preis panisch zu verkaufen, nimm Dir bewusst die Zeit und prüfe nach dem „Wisse, warum Du etwas besitzt-Prinzip“ die weitere Gültigkeit Deiner ursprünglichen Investitionsannahmen. Dieser regelbasiert selbst auferlegte „second guess“ schützt Dich vor teuren unüberlegten Entscheidungen, die Du später meist bitter bereust.
Mehr zu systematischer Vorsorge sowie zu erfolgskritischen Anlageprinzipien und Verhaltensregeln findest Du dann im Mitgliederbereich.